Tjark Svensson – Geschlagener Krieger

Tjark wurde im Winter des Jahres 42 d.B. in Iisport als Sohn von Sven, dem Sohn Valteris, geboren. Sven Valterisson war Mitglied der Stadtwache von Iisport und ein äußerst fähiger Kämpfer, der seinen Sohn schon in jungen Jahren an das Handwerk heranführte, um ihm die Möglichkeit zu eröffnen, später den gleichen Beruf wie sein Vater auszuüben. Und tatsächlich war Tjark ganz der Sohn seines Vaters und lernte schnell und gut. Er war ein sehniger und zäher Bursche, der nie durch Kraft – häufig aber durch Geschick und Ausdauer – von sich reden machte, was im Sommer 58 d.B. sogar dazu führte, dass er sich um die Teilnahme im Certatio bewarb. Jedoch verfehlte er sein Ziel knapp.

Tjark Svensson

Ein Gutes hatte seine Teilnahme an dem Wettbewerb allerdings: Ein Vertreter des Kaisers, der den Vorentscheid beobachtete, bot einigen der Teilnehmer die Aufnahme in die kaiserliche Armee an – darunter auch Tjark, der begeistert annahm. Und so kam es, dass er Kaltbergen hinter sich ließ und das große Port Ventis kennen lernte. Zwei Jahre lang diente er treu und gut als Diener des Kaisers, bis dieser plötzlich und hinterrücks ermordet wurde. Genau wie der Rest des Volkes war er erzürnt über diese Tat und gewillt, den neuen Kaiser Lucianus bei seinem Rachefeldzug zu unterstützen. Und schon wenig später erhielt er die Gelegenheit dazu, als Lucianus die Wahrheitsfinder gründete und für diese eine Sonderabteilung des Heeres einrichtete. Tjark bestand die Eignungsprüfung, in der ihn sein “Kaltbergener Starrsinn” auszeichnete, und wurde von den Magiern der kaiserlichen Academia im Kampf gegen Magier ausgebildet.
Häufig werden er und seine Kompanie – die sich selbst gerne “Schattenengel” nennt (im Gegensatz zu der prunkvollen Engelsgarde des Kaisers) – bei der Jagd gegen schwarze Magier eingesetzt. Tjark war sogar in die Verhaftung zweier Magier vom Zirkel der Sieben verwickelt und konnte – aller Magie zum Trotze – die dunklen Magier zu Fall bringen.
Doch dann im Jahre 68 d.B., als die Jagd schon fast abgeschlossen war, waren Tjark und die Schattenengel auf der Suche nache einem der beiden verbliebenen Magier, Garod Haeffling. Und seine Spur hatte sie – zu ihrer Verwunderung, aber auch zu ihrem Entsetzen – in die Kaiserstadt geführt. Und sie spürten ihn erst in dem Moment auf, als er gerade seine Deckung fallen ließ: Er hatte sich als Wahrheitsfinder beworben und stand in der großen Halle der Academia Magorum, wo ihn viele Neugierige und einige Prüfer beobachteten. In dem Moment jedoch, als die Schattenengel hereinstürzten, trat auch Großmeister Arian auf die Empore und verkündete, wer sich hier eingeschlichen hatte. Unter einem großen Aufschrei begann Garod Zauber in alle Richtungen von sich zu schießen und in die Köpfe der schwächeren Geister einzudringen. Ein riesiger Tumult entstand, in dem Haeffling versuchte zu entkommen – doch er hatte die Schattenengel unterschätzt: Sie stellten ihn auf der Flucht, woraufhin er sie mit all seiner Macht zu bekämpfen begann. Wäre nicht Arian selbst dazwischen gegangen, hätten sie vielleicht den nächsten Morgen nicht erlebt, doch so konnte der vorletzte Magier des Zirkels überwältigt werden.
Einzig Tjark war seither nie mehr derselbe: Ein fehlgeleiteter und furchtbar schief gewickelter Zauber hatte ihn erwischt und zerstörte große Teile seines Gehirns. Er verstand einfache Sätze nicht mehr und konnte keine komplexen Anweisungen mehr befolgen. Auch im Kampfe war er weniger gewitzt, wenn auch seine Reflexe noch die Alten waren.
Aufgrund der schweren Einschränkungen wurde er in Ehren entlassen und in das Kloster des Helwart-Ordens gegeben, wo man sich gut im ihn kümmerte. Und tatsächlich machte er langsam Fortschritte, so dass er zumindest wieder einfache Arbeiten für den Orden ausführen und als Novize im Kampf helfen konnte.